Samstag, 28. Juni 2014

Hey, sorry, dass es so lange gedauert hat mit dem Upload.
Mein Computer hat nicht funktioniert und sonst hab ich auch nur am Wochenende Zeit.

Am 19.06.
war bei uns ein Hibakusha in der Klasse zu Besuchund hat da einen Vortrag gehalten. Hibakusha sind Leute, die den Fall der Atombombe erlebt haben. Der Mann war da zwar erst 4 Jahre alt, aber er konnte ziemlich viel von der Zeit danach erzählen. Es gab auch einige Fakten, die mich ziemlich überrascht haben... Die Atombombe war  am Explosionspunkt etwa 7000°C heiß (die gleiche Temperatur wie die Sonne). Bei den Fotos habe ich dann weggeschaut... Die Atombombe hat echt gruselige Sachen mit den Menschen gemacht T.T"

An dem Tag war dann auchnoch ich mit dem Eintrag ins Klass-Memorial-Boch an der Reihe... Die Klassen in unserer Schule führen eine Art Tagebuch. Eigentlich steht immer das gleiche drin. Wer hat geschlafen oder war laut? Niemand! Wer hat besonders gut aufgepasst? Alle! Wie war der Unterricht? Lustig! Und dann noch ein Bisschen Kleinkram was so drankam...

Am 21.06.
bin ich mit einer Freundin ins Kino. Was ich immer mache, wenn ich an fremde Plätze komme: mich verlaufen! Aber Yuka-chan hat das relativ locker gesehen und so sind wir dann nach 2 Stunden gerade noch rechtzeitig zum Film gekommen.
Das Foto habe ich auf dem Weg zum Kino gemacht.  Manchmal habe ich echt das Gefühl, dass Deutschland mich verfolgt. ^.^´
Wer den Fim nicht kennt: "Ana to Yuki no Joou" ist in Deutschland unter dem Namen "Frozen" erschienen. Ich habe es zum Glück da schon geguckt, so habe ich wenigstens etwas verstanden.
Danach haben wir (natürlich) noch Purikura gemacht, zu dritt, da wir noch eine Freundin getroffen haben.
So richtig ute Freunde habe ich hier noch nicht, aber es gibt Leute die mich mögen. Und es gibt Leute die mögen mich, von denen ich nicht mal den Namen kenne.
("She is my friend!" -"Sorry, who are you?")
Meist werden mir Leute vorgestellt, wenn ich in einer Gruppe mit dabei stehe. Dann kommt irgendjemand mit dazu und dann gibt es wieder eine Runde Englisch-Japanisches Jikoshokai (Vorstellungs)-Gestammel. Im Grunde genommen gibt es viele nette Leute, aber es ist schwierig, sich an alle auf einmal zu erinnern.

Und ganz am Ende waren wir noch im Baskin Robins (31) Eis essen. Eigentlich ist das eine Amerikanische Kette, aber sie hat sich irgendwie auch in Japan etabliert (und höchstwarscheinlich noch mehr Geschmacks-Richtungen entwickelt). Ich habe einen 4er genommen (seid nicht enttäuscht, aber das entspricht von der Göße her nur 2 bis 3 deutschen Kugeln). Natürlich wollte ich erstmal ausprobieren, was ich nicht kenne. Raus kam dann ein Cheesecake Lemon-Watermelon-Lemon Bourbon-und irgendwas komisches prickeliges Eis. Es gibt eigentlich bei Baskin Robins fast keine normalen Eissorten (es soll auch GermanChocolateCake-Eis geben ^.^´).

Nach der Rückkehr habe ich dann noch mit meinen Eltern via Skype geredet. Ich habe das Gefühl, dass ich da einfach nur irgendwelchen Unsinn rede und hoffe, dass mir jemand zuhört.

Am 24.06.
hat  mir meine Japanisch-Lehrerin nachträglich zum Geburtstag Kuchen mitgebracht.

Wie man sieht verstehen die Japaner unter Kuchen eher torte oder ähnliches. Der einzige normale Kuchen, den ich bisher hier gesehen habe war Käsekuchen, den viele Japaner echt lieben.
Ich habe mir mit einer Lehrerin, die noch dazugekommen ist das rechte und mittlere Stück geteilt. Viele Leute machen das hier so, damit man von jedem mal probiert hat. Toll, oder?
Jedenfalls war der Kuchen total lecker.



Die Schachtel der Kuchen. Meine Lehrerin hat überhaupt nicht verstanden, wieso ich so gelacht habe, als ich das gesehen habe. Ich habe ihr das dann übersetzt.













Und ich habe noch Fotos vom Kendo-Training gemacht. Aber wer die sehen will muss mir eine e-mail schreiben, weil ich die wegen Privatsphäre und so nicht veröffentlichen darf. Sorry.

Am 26.06.
habe ich in Kunst mein Bild fertig gestellt. Wir malen zur Zeit mit Acryl auf einer Art Leinwand oder so. Ich habe natürlich mal wieder mein Shirt eingesaut...
Aber unsere Lehrerin hatte ziemlich schnell das passende Reinigungsmittel, nachdem schon in der ersten Stunde des Malens einige ihre Kleidung dreckig gemacht haben.
Wir standen dann zu zweit am Waschbecken, alle anderen waren schon weg, als sie plötzlich meinte "Ich mag Bethoven" und dann anfing die "Ode an die Freude" zu singen... Die nächste Klasse hat ziemlich verstört geguckt, als sie uns zwei da singend am Waschbecken stehen gesehen hat. ^.^´ Aber meine Lehrerin hatte fast garkeine Text-Fehler! Und man hat das Deutsch sogar verstanden. *freu* Tja, sie ist halt immer für eine Überraschung gut (und total lieb).

Am 27.06.
ist dann die ganze Schule zur Horizont-Erweiterung in ein japanisches Musical gegangen.
Der Name des Musicals ist "Nakanaide", was etwa soviel heißt, wie "Weine nicht!"

http://www.ongakuza-musical.com/sakuhin/nakanaide.php

Ich finde die Japanischen Musicals (die ich bisher gesehen habe: 2... Eins davon im Internet ^.^´) irgendwie besser als die deutschen. Es wird irgendwie mehr auf Gruppenharmonik (kann man das so nennen?) und Humor gelegt. 
Das Musical spielt in der Nachkriegszeit in Tokyo und hat irgendwas mit einem Krankenhaus zu tun (ich glaube, für geistig behinderte, aber sicher bin ich nicht). Ich hab beinahe kein Wort verstanden, aber es war trotzdem toll. Und die Musik war wirklich gut.

Danach bin ich noch mit ein paar Mädchen zum Karaoke gegangen.
Wir haben dieses Mal einen Wettbewerb gemacht (bei enigen Liedern). ich habe bei "Man in the mirror" von Michael Jackson 72 Punkte erzielt. Das meiste war 92 Punkte, bei einem japanischen Weihnachts-Pop-Song ^.^´ Aber obwohl ich wirklich schlecht war, war es total lustig und alle wollten immer, dass ich englisch singe.
Einige der Lieder, die wir gesungen haben sind jetzt in meiner Playlist die Nummern 6-13.

Blick aus dem 4. Stock des Hiroshimaer Hauptbahnhofes, wo wir uns in den Flur gesetzt haben und Mittag gegessen haben. Überhaupt, geht es in Japan garnicht, im Stehen oder gar Laufen zu essen. Das Essen wird generel an einem "Essplatz" im Sitzen gegessen, dh auch nicht in der Bahn oder so.






Am 28.06.
war ich beim Japanisch-Unterricht im Friedenspark und dieses Mal ist auch eine andere deutsche gekommen. Wenn ich angefangen habe zu sprechen, wollte ich immer Englisch reden, aber ich hab mich dann schnell wieder dran gewöhnt.
Wir haben sehr gelacht, als sie plötzlich meinte, dass sie auch vor 4 Jahren ein Austauschjahr gemacht hat. Mit YFU! (Das ist die selbe Organisation mit der hier unterwegs bin.)
Und ich habe festgestellt, dass ich in Japan das Prinzip des Smaltalks meistern kann. In Deutschland war das nicht so mein Fach, zumindest meistens nicht. Hier muss ich einfach durch.

Mir ist außerdem aufgefallen, dass ich jetzt, wenn ich Ausländer sehe, ziemlich starre. Aber die machen meistens das selbe. Man reagiert einfach total spontan und das beide Parteien. Wir starren uns an und beginnen dann spontan miteinander zu reden. Und alle die dazukommen, denken, dass wir Freunde sind oder so. Ich habe schon mit verrückten Leuten geredet... Einmal habe ich eine andere YFU_Schülerin auf Klassenfahrt getroffen und dann heute unter anderem zwei US-Navy Soldaten. Man kann auch ziemlich schnell erkennen, wer Tourist ist und wer hier lebt. Die Touristen schauen sich den Konbini (kleiner Markt, wie bei uns die Tankstelle)an und der Ausländer, der hier lebt geht einfach rein.

So, das war jetzt wieder eine Unmenge Geschreibsel, aber ich glaube ich werds überleben und ihr habt (offensichtlich) auch bis zum Ende gelesen.

Montag, 23. Juni 2014

So, nur ganz kurz zwischendurch, weil es gerade passt. Ein längerer Blogeintrag kommt später noch.
Was ist das wohl?

Weil ja gerade Fifa ist (oder?) hab ich das mal on gestellt. Eine Freundin hat das am Samstag gekauft.

Ansonsten merkt man vom Fußballfieber aber nicht so viel.

Ab und zu kommt mal Werbung und meine Familie hat sich die Übertragungen von Japans Spielen an geguckt aber ansonsten herrscht hier noch Normalzustand. MacDoof macht spezielle Burger an einigen Tagen (ich glaube, wenn die Länder spielen), aber ich habe keinen davon probiert. Der deutsche ist eine Art Hotgdog mit Schnitzel oder so... und kein Gemüse T.T

Naja, vielleicht poste ich später noch über das Image der Deutschen in Japan.


Samstag, 14. Juni 2014

Tja, sorry, das ist jetzt ein reichlich später Blogeintrag ^.^´
Ich hab schon genervte e-mails bekommen... ^.T

Am 07.06.
war unser Undokai (Sprt-Fest)!
Die Flagge meiner Klasse, hinter der wir einmarschieren durften ^.^´
<--Eine Karikatur unseres Klassenlehrers
Es war lustig zu sehen, wie mit todernsten Gesichtern eine Klasse mit Badman-Flagge marschiert ist und direkt dahinter eine mit Superman. Die hatten sich nicht abgesprochen!

 Nochmal der Link zum Blog. Das Undokai ist schon eine Weile her, also müsst ihr ein bisschen scrollen (bis zum 08.06.)
http://www.hi.hkg.ac.jp/WP/blog/hkg_blog/


 Meine Klasse war mit im blauen Team, das gegen Rot gespielt hat.
 Vormittags, als wir unseren Tanz aufführen mussten, war es noch bewölkt und mittags hat es dann geregnet.

Nach dem Mittag-Essen sollte ich die Parade der Klubs mitmachen. Nur wenige, haben was gemacht. Der Tee-Zeremonie-Klub ist einfach nur in Yukata rumgelaufen (ich hab glaub ich vorher schon ein Bild von allen on gestellt).
Die Jungs vom Basebal- oder Fußball-Klub (kann ich irgendwie nicht unterscheiden, weil die alle gleich aussehen) haben wieder ganzschönen Unsinn gemacht ^.^´
Sie sind in Kostümen wie Sexy Hexe, Netzstrumpf-Bunny, Lady Gaga oder Maid einfach nur rumgerannt (einer hat die Klubmanagerin in der Schubkarre vor sich hergeschoben) und haben den Leuten, die zugeschaut haben Sahne ins Gesicht geschmiert... Ich war total froh, dass ich nicht unter den Zuschauern war.

Nach der Parade habe ich mit den 3.-Klässlern zusammen die traditionellen Tänze aufgeführt. Es schien die Sonne und es war knallig heiß! Und ich hatte noch nichteinmal einen Fächer... T.T Die meisten hatten sich einen mitgebracht, aber ich wusste nicht, was erlaubt ist, und was nicht.

Am Ende hat dann das blaue Team verloren (leider), aber das schien keinen so wirklich gestört zu haben.

Am 08.06.
war ein Yukata-Matsuri (Fest) und viele Mädchen (in Yukata) sind in die Shinto-Schreine gegangen und haben gebetet oder sind einfach über die Weihnachtsmarkt-ähnlichen Festplätze gebummelt. Ich habe mich im Friedenspark hingesetzt und die Leute dabei beobachtet...
Viele kleine Kinder hatten irgendwie Yukata-ähnliche Kleider. Es war total niedlich, wie sie so durch die Gegend gerannt sind... ^.^

Und mich haben die Studenten der internationalen Schule Hiroshimas angesprochen...
Es ist dort Pflicht (habe ich von einer Referendarin an unserer Schule gehört), Ausländer über ihre Meinung zu Japan zu befragen und dann eine PPP darüber zu machen.
Das Problem war nur, dass die Studenten fast kein englisch konnten...
"Can.. yo.. u... tell... me your..... .... name... please...?"
"Nihongo mo iiyo!" (Ich: Japanisch ist okay!) Die Reaktion war echt Gold wert.
Und dann ging es so nach dem Motto: "Kennen sie diese Photos?" oder "was war das seltsamste, was ihnen in Japan passiert ist?"

Danach habe ich mich einfach nur in die internationale Bibo verkrochen und gelesen... -.-

Am 10.06.
durfte ich dann endlich mein Paket aufmachen. *freu*
Eine echt schöne Bluse und eine Jacke... und Unmengen Süßigkeiten!!!
Dafür müssen meine Eltern ja einen ganzen Laden ausgeraubt haben ^.^´ Und mein Großvater hatte bestimmt eine Geisel oder so, weil eine ganze menge Lakritze dabei ist. Aber das ist sooo toll!

Ich habe aus Deutschland auch noch eine ganze Menge e-mails mit Glückwünschen bekommen. Ist schon lustig, wer so an einen denkt, wenn man mal nicht da ist.

Das habe ich von meiner Gast-Familie bekommen! Hat mich echt überrascht, weil die Japaner es eigentlich nicht so mit Geburtstag haben.
Sieht nach nichts aus, aber es ist sooooo episch! Man kann ja zum Yukata nicht einfach Plastik-Beutel tragen *geht garnicht >.<"*, deshalb gibt es diese spezielle Handtasche. Manche haben für die Tasche nochmal extra ein Körbchen, aber das ist wieder eine Modernisierung.




Abends gab es dann Okonomiyaki (Hiroshimaer Spezialität) und Schoko-Creme-Erdbeer-Torte *oishii*

Am 11.06.
bin ich wie jeden Tag zum Kendo... Vor dem Dojo (Trainings-Haus) wurde ich aber von einem anderen Schüler abgefangen. Wir haben an diesem Tag zur Erdbeeben-Vorsorge das ganze Dojo zu putzen und die Sachen in einen anderen Raum zu bringen. Die Lappen, die wir zum putzen der dortigen Regale benutzt haben waren am Anfang weiß und am Ende wirklich schwarz!

Am 12.06.
musste unsere Klasse im Unterricht 500 Kraniche falten. Das sind für jeden 11 (43+Sensei).
Am Ende haben wir angefangen, sie auf eine Kette zu fädeln. Wahrscheinlich machen wir mit einer anderen Klasse zusammen (oder noch ein andermal Falten) eine 1000-Kranich-Kette. Das soll Glück bringen. Durch die Geschichte des Mädchens Sadako ist das 1000 Kraniche Falten ziemlich bekannt geworden. Wen das folgende nicht interessiert, der überblättert es einach:
http://www.nuclearfreeeducation.de/bildungstool/d-4-sadako.pdf

DIE GESCHICHTE VON SADAKO SASAKI
Sadako war zwei Jahre alt, als die Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde.
Sie war zwei Kilometer von dem Ort entfernt, an dem die Bombe explodierte. Die meisten Nachbarn Sadakos starben. Sie aber war überhaupt nicht verletzt, wenigstens nicht so, dass man irgendetwas sehen konnte.Bis Sadako in der siebten Klasse war, war sie ein normales, glückliches Kind. Jedoch, einen Tag nach einem wichtigen Staffellauf, bei dem sie ihrem Team zum Sieg verhalf, fühlte sie sich extrem müde und schwindlig.
Nach einiger Zeit war der Schwindel weg und Sadako dachte, dass er nur durch die Überanstrengung des Rennens gekommen war. Aber ihre Ruhe dauerte nicht lange.
Eines Tages wurde es Sadako so schwindlig, dass sie hinfiel. Ihre Schulkameraden bemerkten dies und informierten den Lehrer. Später brachten Sadakos Eltern sie ins Krankenhaus, um zu sehen, was mit ihr nicht in Ordnung war. Sakado erfuhr dort, dass sie Leukämie hatte. Niemand konnte das glauben. Zu dieser Zeit nannte man Leukämie die "Atombomben Krankheit". Fast alle, die daran erkrankten, starben. Deshalb war Sadako sehr ängstlich. Weinend musste sie im Krankenhaus bleiben. Kurz danach kam ihre beste Freundin Chizuko, um sie zu besuchen. Chizuko brachte einige Blätter Origamipapier mit. Sie erzählte Sadako eine Legende. Der Kranich, so sagte sie, ist in Japan ein heiliger Vogel, der seit hunderten von Jahren lebt. Und wenn eine kranke Person 1000 Papierkraniche faltet, wird sie wieder gesund werden. Nachdem Sadako diese Legende gehört hatte, entschloss sie sich, 1000 Kraniche zu falten. Sadakos
Familie machte sich große Sorgen um sie. Sie kamen oft ins Krankenhaus, um sie zu besuchen. Sie redeten mit ihr und halfen ihr, Kraniche zu falten. Nachdem sie 500 Kraniche gefaltet hatte, fühlte Sadako sich besser und die Ärzte erlaubten ihr, für eine kurze Zeit nach Hause zu gehen. Aber nach dem Ende der ersten Woche zu Hause kam wieder der Schwindel und die Müdigkeit und sie musste zurück ins Krankenhaus. Selbst in dieser Zeit mit starken Schmerzen versuchte sie, fröhlich und hoffnungsvoll zu sein. Nicht lange danach, ihre Familie stand um ihr Bett, schlief Sadako friedlich ein, um nicht wieder aufzuwachen. Sie hatte insgesamt 644 Papierkraniche gefaltet. Sadakos 39 Schulkameraden waren sehr traurig über den Verlust ihrer Freundin und beschlossen, ihr zu Ehren einen Papierkranich-Club zu gründen. Am 5. Mai 1958, fast 3 Jahre nach
Sadakos Tod, war genug Geld gesammelt, um ihr zu Ehren ein Monument zu bauen. Es
ist bekannt als das Friedensmonument der Kinder und hat seinen Platz in der Mitte des Friedensparks von Hiroshima, nahe dem Ort, wo die Bombe abgeworfen wurde. Am
Sockel des Monuments steht: "Dies ist unser Ruf, dies ist unser Gebet, Frieden in der Welt”

Am 13.06.
habe ich für die Leute des Kendo-Klubs Süßigkeiten mitgebracht. Nachdem der Sensei gegangen war (er wäre bestimmt nicht so begeistert, wenn er wüsste, dass man in seinem Dojo isst ^.^´)
habe ich das OK gekriegt zu verteilen. In Deutschland würde man das jetzt einfach rumgehen lassen und hoffen, dass es irgendwann wieder bei einem ankommt. Nicht so in Japan. Eine Mitschülerin hat mich am Ärmel geschnappt und wir sind zum Klubanführer, danach zu seinem Stellvertreter, danach zum ältesten Drittklässler und so weiter. Ich bin mehrmals quer durch die ganze Halle gerannt.

Ein armer Kerl (vielleicht hatte er eine Wette verloren, oder so) musste eine ganze Lakritzschnecke auf einmal essen.
Die anderen hatten es mit "Kuso Nioi" abgewählt... ("das stinkt (fürchterlich)"), meinten zu ihm aber, dass es gut schmeckt. Jedenfalls hat der es dann essen müssen. Erst kam keine Reaktion, dann wurden die Augen größer und dann hat er so getan als würde er sterben XD... Naja, heute ging es ihm aber gut.

Habe ich meine Kendogi und Hakama bekommen. Kendogi ist die Jacke, in meinem Fall weiß (alle anderen im Klub haben schwarz T.T), die bis in die Mitte der Oberschenkel geht. 
Hakama ist die Hose. Ich habe den halben Tag an und ausziehen geübt, weil es da spezielle Regeln und so gibt und das irgendwie total kompliziert ist ^.^´
Meine Hakama  ist Marineblau und beim Laufen trete ich manchmal versehentlich auf den Saum. Es sieht ein Bisschen aus, als würden wir einen Faltenrock tragen. Aber es ist wesentlich einfacher, darin zu trainieren als in Sportkleidung, finde ich.
Ich muss es auch erstmal nicht bezahlen. Der Sensei meinte, es ist eine Leihgabe (wenn ich das richtig verstanden habe), aber mir ist nicht so ganz klar, wieso man in eine Leihgabe den Namen der Person sticken sollte... Ich hoffe, dass ich es noch kaufen kann, oder so.

Am 14.06.
hatten wir keine Schule (wie jeden zweiten Samstag), aber natürlich war trotzdem Kendo. Weil ich ja jetzt die richtige Kleidung habe, muss ich die vollständige Erwärmung so gut es geht mitmachen.
Ich war danach total fertig... Erst ganz normale Dehnübungen, etwa 10 Minuten und danach Kendo-Erwärmung: 30 Schläge Men (auf den Kopf, in richtung Kopf), 30 Schläge Men im Hocken, 30 Schläge Men im Laufen (Sugiashi) und 80 Schläge Men mit Springen. *Seele aushauch*
Aber, weil ich das einigermaßen hingekriegt habe (zu haben scheine, für meine Maßstäbe), durfte ich vom Boken (Ritterschwert-ähnliches Übungsschwert) zum richtigen Shinai wechseln.
Das ist irgendwie nicht ganz so schwer, dafür aber länger (es geht mir bis zur Brust).

Die Kendo-Leute sind jetzt mir gegenüber aufgetaut und unterhalten sich auch mal mit mir, wenn gerade nichts anderes zu tun ist. Am Anfang haben sie es mit englisch versucht, aber das habe ich nicht verstanden, dann liebe auf Japanisch ^.^´ 

Freitag, 6. Juni 2014

 Am 06.06.

Noch 4 Tage bis zum Paket öffnen... *argh* (mein Geburtstagspaket)

Das ist -wer hätte das gedacht ^.^´- mal wieder ein Link zum Schul-Blog.
Am 6.03. haben wir Undokai geprobt und es gibt ein paar Fotos.
Es kann sein, dass nicht die Seite erscheint, die ich meine, da müsst ihr dann einfach nach unten scrollen, bis ihn beim 03.06. (In Japan umgedreht, 06.03) angekommen seit.

http://www.hi.hkg.ac.jp/WP/?post_type=hkg_blog

Morgen ist dann Undokai. Ich bin schon total gespannt. Unsere Fahne ist auch endlich fertig (jede Klasse hat eine Fahne, die der Vorderste beim Marschieren trägt).
Und ein paar Drittklässler waren so nett, mit mir jeden Tag eine Stunde Tanzen zu üben.
Jetzt darf ich auf dem Undokai 4 Tänze mitmachen, davon 3 von den 3.-Klässlern ^.^´ .
Außerdem mache ich eine Art tauziehen und die Yukata-Parade mit. Aber obwohl es stressig ist, lohnt es sich, ich muss nähmlich nicht mit Staffellaufen und Seilspringen...

Und jetz noch ein Fettnäpfchen, in das ich glücklicherweise relativ selten trete... Aussprache!
Es gibt zum Beispiel:
Sensei (ßen-ß-e-i ) und Sensei (sen-sei) Ersteres heißt Lehrer und letzteres Seife oder Waschmittel... Ich habe schon mehrmals im Lehrerzimmer nachgefragt, ob sie nicht zufällig lebendige Seife haben.

Heute ist mir noch Byouin und Byoin untergekommen... Krankenhaus und Friseur... Die 3.-Klässler haben sich sehr gewundert, wieso ich denn gute Besserung wünsche, wenn sie doch nur Haare schneiden ist...

Aber an sonsten geht es mit der Aussprache eigentlich einfach... Deutsch hat ja eine Betonung auf bestimmten Vokalen oder so und die Japaner leiern alles einfach runter.

Dienstag, 3. Juni 2014

Wie funktioniert das japanische Schulsystem?

Das  japanische Schulsystem ist dem Amerikanischen nachempfunden.
6 Jahre Grundschule (shougakkou)
3 Jahre Mittelschule (juugakkou)
und 3 Jahre Oberschule (koukou)

Das Schuljahr beginnt am 1. April und Ferien sind überall einheitlich.

Es gibt private und öffentliche Schulen. Öffentliche haben 5 und private (wie meine) 6 Tage die Woche Schule. Ein Viertel der Schule sind privat und da ist das Schulgeld meist recht hoch.
 Auf meiner Schule (die größte Oberschule von Hiroshima) sind wir knapp 1500 Schüler in 3 Klassenstufen.
Es gibt die S-Klassen und die G-Klassen. S ist eine niedrigere Einstufung und G die normale Klasse, von der man auch auf die Uni kann. Wir haben im Jahr 1 insgesamt 9 G-Klassen. Die Schüler sind nochmal nach Leistung geteilt. Die schlauen Klassen haben 27 Schüler und die normalen (wie meine) 42 oder 43.
Außerdem herrscht Uniformpflicht in allen Schulen und je nach Strenge werden auch Accresoirs und Make-Up verboten (letzteres in meiner Schule und auffällige Accresoirs auch)

Am 03.06.
hatten wir Undokai-Training. Das Undokai, ist das Sportfest, das in Japan jede Schule hat und es wird vorher einmal komplett durchgeprobt,

Eigentlich ist das Leben in japanischen Schulen ja schon einigermaßen army-style mäßiger als in Deutschland, aber das Undokai-Üben hat alles noch übertroffen. Als erstes haben wir Gleichschritt-Marschieren geübt ^.^´ Ich musste mich ziemlich beherrschen, um nicht laut zu lachen, als wir in 7 6er Reihen pro Klasse das Marschieren geübt haben. Vor jedem Wettkampf wurde auch nochmal neu einmarschiert. Dann gab es solche Wettkämpfe wie Tauziehen, Gruppen-Seilspringen oder die Tänze der Jungen und Mädchen der jeweiligen Klassenstufen. Was die Erstklässler-Jungen machen mussten, war schon ziemlich heftig. Man hatte das Gefühl DarthVader (oder sonst wer), lässt da seine Klontruppen exerzieren. Aber es sah schon cool aus. Einfacher als der Tanz der Mädchen, aber dafür wirklich vollkommen synchron.

 Dann haben wir noch eine Radio-Taisou (eine Art Aufwärm-Übung) gemacht. Es ist schon seltsam, wenn da 1500 Leute auf einem Platz stehen und alle das machen:
https://www.youtube.com/watch?v=d9yw2WVzLWM




Danach habe ich noch Bon Odori (traditionelles Tanzen) gelernt. Damit ich nicht so alleine dastehe haben die Mitglieder des Teezeremonie-Clubs mitgemacht.

Die sind alle soooo lieb und ich hab sie total gerne, auch wenn ich nicht im Club bin... T.T
Auf dem unteren Bild ist noch die stellvertretende Sensei mit drauf.

Die Qualität des Videos ist echt schlecht, aber es ist das beste, was ich gefunden habe... Ich hoffe, man kann ungefähr erkennen, was wir da machen. Nach einer Stunde taten meine Füße von den japanischen Schuhen total weh und wir haben aufgehört ^.^´ Morgen gehts dann wieder von vorne los.
https://www.youtube.com/watch?v=uu7ELn3Lrhs

Montag, 2. Juni 2014

Yay, heute (01.06.) war YFU-Meeting...
Wir haben eigentlich nur 2 Stunden über dieses und jenes gequatscht und sind dann wieder nach hausee gegangen...
Wir sind 3 Deutsche, 1 US-Amerikanerin, 1 Kanadierin und von einer hab ichs leider vergessen...
Und es gibt keinen YFU-Jungen in Hiroshima.
Noch dazu bin ich die einzige, bei der es keine anderen Austauschschüler auf der Schule gibt.

Dann habe ich die Zeit heute genutzt um mal laaaaange zu skypen.
Auf jeden Fall war es lustig.

Und ich bin krank, aber mir noch nicht sicher, was ich habe.

Also, was macht man in Japan, wenn man mal krank ist?
Es gibt keine Ärzte, sondern nur Krankenhäuser, die in spezielle Abteilungen unterteilt sind.
Wenn sie englisch können, dann steht das meist dabei, aber die Info muss nicht aktuell sein. -.-´

Da habe ich dann erstmal Japanese Health Info kontaktiert. Hoffentlich können die mir sagen, was ich jetzt machen soll...

Nochmal heute (02.06.)
bin ich mit Okaasan nach der Schule in die Klinik gefahren. Klinik ist in Japan eher so was, wie in Deutschland ein Hausarzt... Wenn man eine kleinere erwischt.
Der Arzt, der mich behandelt hat, war ziemlich locker drauf und hat mich irgendwie an Einstein erinnert.
Er hat mir dann in einem Mischmasch aus Japanisch, Englisch und Deutsch (viele Ärzte scheinen in Japan anscheinend ein kleines Bisschen Deutsch zu können, dafür aber kein Latein) erklärt, was ich habe.
In Japan muss man aber um zu hause zu bleiben wahrscheinlich todkrank oder steinalt sein und so kriege ich nur 3 Mal am Tag Medizin und mach ansonsten ganz normal Sport, Kendo und am nächsten Samstag das Sportfest mit.

Diese Woche ist für mich aber erstmal kein Kendo, sondern ich darf Bon Odori tanzen lernen, ein traditioneller japanischer Tanz.

Und zum Abschluss ein paar Bilder aus einem Importwaren-Laden.
Da gab es einige echt skurrile Sachen... Und auch so was da:
 Haribo (100g):
227 Yen

1,63 € Preissteigung auf etwa 195%
(nur um den Unterschied mal zu verdeutlichen, 100% ist der deutsche Preis)
 Lindt-Schokolade:
447 Yen

3,22 € Preissteigung auf etwa 250%
(Wie teuer ist eigentlich Lindt zZ in Deutschland?)
Nutella (220g):
 417 Yen

3,00 €, aber das für nur 220g. Das hat mich ziemlich umgehauen, auch wenn ich kein Nutella mag.