Mittwoch, 27. August 2014


 Am 19.08.
hat es abends geregnet, aber so richtig.
Wir haben alle Fenster zugemacht und abgewartet.
Irgendwann war Kaa-san mal kurz draußen und kam ziemlich verstört wieder rein...
"Das Wasser klatscht von unten gegen das Auto"
Bald darauf hat es zum Glück mit dem Starkregen aufgehört und wir sind schlafengegangen, erstmal beruhigt.

Am 20.08.
war Baa-chan (Omi) abends bei der Vorbereitung des hiesigen Matsuris (Straßenfest), das am 30. stattfindet. Und wieder ist es ein anderer Bon-Odori, aber dieses Mal mache ich nicht mit. Ich glaube nicht, dass ich mir die ganzen Tänze merken kann und für die Schule muss ich ja auch noch einen lernen, den ich am Tag der offenen Tür mit den anderen ATS aufführen muss.
Ich stehe ziemlich unter Stress, weil ... Wieder eine neue Schule, wieder neue Freunde finden, einen neuen Klub aussuchen... das kommt jetzt alles nochmal auf mich zu.

Am 21.08.
habe ich Nachrichten geschaut und mich fürchterlich erschreckt...
Wegen Starkregen gab es in der Gegend Assa-Doubutsu-en in Hiroshima einen Erdrutsch. Assa-Doubutsu-en ist, oder eher war, ein Wohngebiet. Die Zahlen liegen im Moment bei 36 Toten und 7 Vermissten, unter den Toten 2 Kleinkinder.
Allerdings hat ansonsten das Katastrophensystem sehr schnell gegriffen. Hilfe war sofort am Start und Übernachtung, Essen und Volunteer-Hilfe für Leute die ihre Häuser verloren hatten wurde organisiert.

Am 23.08.
habe ich meine Rede für die neue Schule geschrieben. Ansonsten war ich eigentlich nur fürchterlich nervös.
Und leider gibt es wieder neue Zahlen in Sachen Erdrutsch... Auf vielen Fernsehsendern laufen die Gründe für das Erdbeben und Bilder von Toten und anderen Opfern jede Stunde, sowie deren Geschichte oder ähnliches.
52 Tote und 13 Vermisste... Unter den Toten war unter anderem ein Mann der aus Tokyo nach Hiroshima gekommen war um seinen Eltern zu helfen.
Das mag jetzt unpassend klingen, aber ich bin gerade verdam*t froh, nicht mehr auf dem Berg zu wohnen, wo ich bei meiner alten GF war, sondern mitten in der Stadt, wo es keine Berge gibt.

Am 24.08.
war ich mit A-nee-chan und Kaa-san auf dem Tag der offenen Tür einer Uni, weil sie jetzt im 2. Jahr Oberschule (Deutschland Klasse 11) ist und sich langsam entscheiden muss für welche Uni sie den Eingangs-Test machen will. Jeder hat ein Eis, ein Getränk und ein Mittagessen bekommen. Außerdem haben wir uns die Uni und das Wohnheim ansehen können.
Die Uni hat vor allem Krankenschwestern und Psychologen (bzw. Counselor) gezeigt und sonstige Sachen, die im Krankenhaus und drumherum erledigt werden müssen.
Irgendwie kam mir das Ganze  recht einseitig vor.

Am 25.08.
war mein erster Schultag und mir ist vor Aufregung richtig schlecht geworden. Die anderen ATS sind zu mir gekommen um mir Mut zuzusprechen, was mir zwar geholfen hat, aber trotzdem hätte ich mich gerne in eine der vielen Mücken in der Schule verwandelt und wäre davongeflogen. Nach 2 Stunden hatte ich 7 Mückenstiche... wahrscheinlich gibt es so viele Mücken in der Schule, weil sie einen halben Wald beherbergt... Auf den Geländern zum überdachten Innenhof wächst überall Efeu und in der Schule gibt es einen Baum und etwas Bambus.

Als erstes habe ich meine Rede vor der ganzen Schule durchgestanden, bevor ich meiner Klasse vorgestellt wurde. Außer mir gibt es noch eine andere Ausländerin in der Klasse, ein Mädchen das vor 3 Jahren wegen des Fußballklubs aus Thailand nach Japan gekommen ist und im Wohnheim lebt.
Mit ihr und einem anderen Mädchen habe ich mich am ersten Tag relativ viel unterhalten. Ansonsten hat sich keiner für mich interessiert, weil alle damit beschäftigt waren, was denn so alles in den Sommerferien war. Ich bin nicht wirklich gut darin, mich für viele Menschen interessant zu gestalten und mache mir ziemlich Sorgen, wie ich da Freunde finden soll... das wiederum macht mich pessimistisch ... und das bringt Leute bekannterweise nicht wirklich dazu einen zu mögen T.T

Ich lade meinen Stundenplan auf dem Blog hoch, wenn ich ihn habe. Ich bin in einer der großen Klassen (mit mir 33 Schülerinen). A-nee-chan bezeichnet sie als die lustigen Klassen, weil wir nur die Hälfte Mathe haben, kein Physik und Bio und ähnliches. Aber wir haben doppelt so viel Englisch- und Gesellschaftskunde-Fächer.

In Gesundheit haben wir einen Film über Drogen geguckt... Ich hab solche Alpträume gekriegt! T.T"
Japaner mögen Dolama (Dramen) sehr und auch gerne mal hier und da eine Horror-Geschichte, die in Japan seit Jahrhunderten so sehr verehrt werden, wie in Deutschland die Märchen.
Der Film war fürchterlich gruselig und leider auch sehr realistisch gestaltet. Japanische Drogen-Aufklärungs-Filme sind garantiert nichts für schwache Nerven

Wir sind später noch auf ein Matsuri gegangen, das größte in der Nachbarschaft. Als erstes ging es natürlich zum Tempel, 10 Yen in eine Box werfen und beten. Auf dem Bild ist der Eingang abgebildet.
Das links hinten was aussieht wie Fliesen ist das Ergebnis eines Kalligrafie-Wettbewerbes von Schulen. Kaa-sans Kanji war in ihrer Schulzeit auch mit dabei.
Außerdem konnte man natürlich Glücksbringer und ähnliches kaufen, der Tempel muss ja auch von irgendwas leben.

Anschließend sind wir noch über das Fest gebummelt, haben den Tromlern zugeschaut oder ähnliches.




 



Auf dem Bild sind japanische Masken, die auf Matsuri verkauft werden. Früher waren sie wahrscheinlich aus Holz, heute sind sie aus Plastik. Es gibt z.B. Power-Rangers, Pokemons, Anime-Charaktere uvm. Obwohl es mir ziemlich sinnlos erscheint, sind sie in Japan unglaublich beliebt.






Am 26.08.
war mein 2. Schultag. Ich verbringe fast die Hälfte meines Tages mit den anderen ATS, das ist wesentlich mehr, als ich auf der letzten Schule mit Lernen verbracht habe. Einerseits ist das toll, weil ich die anderen wirklich mag, andererseits ist es schlecht, weil ich so nicht mehr so viel Japanisch spreche (wir reden Englisch) und weniger Zeit mit meiner Klasse verbringe.
Außerdem hatte ich meinen ersten Japanisch-Unterricht mit neuem Volunteer.
Nachmittags bin ich dann zum Koto-Club gegangen, weil ich mir wieder die Klubs anschaue um mir dann einen rauszusuchen. Während ich auf einer Koto mit einem ganz einfachen Lied angefangen habe ("Sakura"), haben die Mitglieder des Klubs für den Koto-Orchester-Wettbewerb geprobt. Sie haben außer der Koto (mit 13 Seiten) noch ein Ju-Nana-Gen (mit 17 Seiten) verwendet.
Das Stück, was sie evtl als nächstes spielen habe ich mal in die Nummer 15 meiner Playlist gepackt, falls es jemanden interessiert. Aber evtl spielen sie es dann doch nicht, weil es wirklich schwierig ist.
Aber das, was sie jetzt spielen klingt ebenfalls traumhaft!
Trotzdem werde ich dem Klub ziemlich sicher nicht beitreten, weil mir schon nach einer Stunde Seiza die Beine fürchterlich weh taten und ich Druckstellen hatte. Mit zwei Stunden würde das sicher nichts.

Am 27.08.
bin ich losgezogen um mir die neuen Japanisch-Bücher zu kaufen mit denen ich für den staatlichen Test im Dezember lerne. Eingeteilt ist das System in N5-N1 und ich kaufe mir N4 und N3, also Bücher für das Basiswissen. Mit meinem alten Buch lerne ich natürlich weiter und auch Kumon mache ich weiterhin. Ich rechne aber nicht damit, dass mein Japanisch an der neuen Schule genauso schnell besser wird. wie an der alten, weil ich einfach mehr englisch spreche, was dem Ganzen nicht zuträglich ist.
Danach bin ich zum Postamt gegangen um zu schauen wie viel denn Päckchen nach Deutschland kosten. Es ist preiswerter als ich dachte, aber nicht preiswert genug um es mal eben so zu machen. Ein 100g Päckchen beispielsweise kostet 400 Yen (etwa 2€ 80).
Ich habe außerdem Mücken-Stich-Medizin gekauft, weil ich in den letzten beiden Tagen jeweils 5-7 Mückenstiche kassiert habe, der diesjährige Sommer war wohl auch für Japan ungewöhnlich feucht.
Und ich konnte nicht wiederstehen und habe den Frozen-Soundtrack auf Japanisch und Englisch gekauft.
Abends haben mich dann die Nachrichten wieder schockiert mit 71 Toten und 15 Vermissten bei dem Erdrutsch am 19.08. Am meisten wurde heute ein Pärchen beweint, das gerade frisch verheiratet war.

Dienstag, 19. August 2014

Am 13.08.
hatte ich einen Ruhetag und habe meine Wäsche gewaschen und anschließend wieder gepackt, weil Kaa-san das Gefühl hatte, sich wegen der Arbeit nicht ausreichend um mich kümmern zu können und ich deshalb mit einer mit ihr befreundeten Familie unterwegs bin.
Ich weiß in etwa soviel, dass es ans Meer geht und wir werden wahrscheinlich einen Tempel oder so besuchen, weil das O-bon naht, das japanische Totenfest. Das Fest geht ungefähr 3 Tage lang, eigentlich finden alle Fest-Aktivitäten abends statt, weshalb einige Leute trotzdem Arbeiten gehen.

Am 14.08.
hat mich die Mutter der Familie abgeholt und wir haben erstmal bei ihr zu hause haltgemacht, wo ich den Rest der Familie kennengelernt habe. Dann haben wir die Sachen geschnappt und alles ins Auto gepackt. Ich habe mich gewundert, warum alle Koffer mitnehmen, obwohl es doch nur ans Meer geht und das ist 15 Autominuten entfernt. Erklärt hat sich das Ganze dann damit, das wir über Bon ins Heimatdorf des Vaters fahren.
Auf dem Weg zum O-haka (japanischer Friedhof) der Mutter sind wir in ein Soba-Nudel-Restaurant gegangen. Soba-Nudeln bestehen nur aus Soba-Mehl und Wasser und in manchen Läden kann man sogar zuschauen wie die Nudeln per Hand zubereitet werden. Auf dem Bild sind Soba-Mühle (links oben) und alle anderen Dinge, die man braucht um Soba-Nudeln zuzubereiten, was man dort auch lernen konnte.
Ziemlich spät sind wir dann auf einem kleinen Cottage oberhalb des Dorfes angekommen, in dem Wir es uns dann zu 7. gemütlich gemacht haben. Außerdem hatte das Hüttchen einen  Grill in den Boden eingelassen, den wir auch täglich genutzt haben. Nach dem Essen sind wir ins Dorf gegangen um Verwandte, Freunde der Familie usw zu treffen, haben ein Dorfkind eingesammelt und anschließend wieder Hanabi, Feuerwerk, gemacht, das aus vielen verschiedenen Arten von Wunderkerzen besteht.

Am 15.08.
sind wir auf den Friedhof gegangen.
Es wird geglaubt, dass die Toten an Bon zurückkommen und in Hiroshima werden sie traditionell mit Tourou empfangen, das bunte Laternen-ähnliche Ding auf dem Bild, für jedes Grab eins. Außerdem werden die Gräber frisch mit 2 bis 4 Blumensträußen geschmückt. Als wir hingegangen sind haben wir eine Gießkanne voll Wasser und Räucherstäbchen mitgenommen.
Ich muss wohl ziemlich verdutzt geguckt haben, als die Kinder das Wasser statt an die Blumen über die Grabsteine gekippt haben.
Dann wurde noch das Räucherwerk angezündet und an die Gräber gestellt.
Japaner verehren ihre Ahnen, zumindest nachdem sie gestorben sind, beinahe wie Götter. In den meisten Häusern gibt es einen kleinen Altar mit evtl einem Bild von Buddha und ganz sicher den Fotos der Ahnen. Der Ehemann von Baa-chan (Omi) bekommt jeden Tag mindestens einmal etwas vom Essen geopfert, eigentlich immer Reis. Ich habe in einem Haus aber auch mal eine Dose Chips für die Ahnen gesehen.
Das ist ein Gebetskranz den ich am Tempel des Dorfes geschenkt bekommen habe. Ich kann jetzt außerdem zu Buddha beten und ich glaube auch zu den Ahnen der Familie, mit der ich unterwegs war.
Als ich gesagt habe,  dass ich nicht buddhistisch bin, hat die Priesterin nur abgewinkt und gemeint, das ist schon okay, solange ich bete. *hust*
Ich nehme das ganze jetzt einfach als hübsches Armband.



Anschließend bin ich mit der ältesten Schwester und dem Vater und Großvater ans Meer gefahren, wo wir zu zweit ein Kanu gekriegt haben und ein Bisschen damit verschiedene Strände in der Bucht angepaddelt haben, während der Vater und der Großvater irgendwas gesammelt haben. Das Meer war wirklich klar und schön blau, aber leider so tief, dass ich mich lieber nicht mehr als 5 Meter vom Strand entfernt habe, als ich schwimmen war.
Nachdem genug gesammelt wurde sind wir nach Hause zurückgekehrt.

Anschließend haben wir zu hause ein Spiel gespielt, was in Japan eigentlich nur gespielt wird wenn man ans Meer fährt.
Es funktioniert so ähnlich wie Topfschlagen. Nur dass es statt "triff den Topf mit einem Löffel o.ä." heißt "triff die Wassermelone mit dem Stock" Man hatte 2 Versuche, dann war der nächste dran. Ab und zu hatte ich wirklich Angst um meinen Kopf, wenn die Kleinste mit dem Stock, größer als sie selber, durch die Gegend getaumelt ist, bereit mit voller Wucht auf alles zu schlagen was die etwaige Form der Melone hat.
In der ersten Runde bin ich erstmal den Berg runter statt hoch gelaufen, weil ich durch das drehen alle Orientierung verloren hatte und ich der 2. Runde habe ich sogar getroffen, allerdings ohne die Melone kaputt zu machen.

Anschließend gab es dann noch ein Kern-Weitspucken, bei dem die Kinder den Vater dann gemeinschaftlich rausgeschmissen haben, weil er immer gewonnen hat. ^.^"

Wir haben beschlossen zeitig zu essen um danach wieder ins Dorf zu gehen. Die am Meer gesammelten Irgendwasse haben sich dann als Schnecken entpuppt. Einfach samt Gehäuse ins Wasser geschmissen und gekocht mussten sie nur noch aus dem Gehäuse gepult werden, was den anderen großen Spaß gemacht hat, aber ich habe nach der 2. dankend abgelehnt. Lecker wars trotzdem, es schmeckt eigentlich genau wie Muscheln.

Nach dem Essen ging es wieder runter ins Dorf, dieses Mal zeitig genug für den Bon-Odori, den Tanz zum Totenfest. In Japan war das Reisen früher wegen der vielen Berge beinahe unmöglich, deshalb hat jedes Fleckchen sein spezielles Stückchen in Sprache, Bräuchen usw, selbst benachbarte Städte oder Dörfer. Das heißt, ich habe an dem Abend erstmal den Tanz gelernt und als ich es dann konnte hat es richtig Spaß gemacht. Es gab eine Trommel, die den Takt vorgegeben hat und viele haben gesungen aber ich konnte da leider nicht mitmachen, weil ich es nicht verstanden habe. Für das Tanzen wurden die Kinder (und damit auch ich) mit einer kleinen Tüte Süßigkeiten und einer Flasche Saft oder Limonade belohnt, bevor wir nach hause -dieses Mal unten im Dorf- zurückgekehrt sind.
Bevor ich schlafen gegangen bin kamen seltsamerweise immermal Leute ins Haus, sind eine Runde durchs Wohnzimmer gelaufen und dann wieder verschwunden. Das hat mich ziemlich gewundert, bis mich der Vater gerufen hat, ich soll doch nochmal rauskommen, einige Leute wollen mit dem Ausländer reden. Ich bin war die erste Ausländerin in dem Dorf überhaupt, was irgendwie ein ziemlich komisches Gefühl ist.

Am 16.07.
wurde mir vormittags eine Unterrichts-Stunde für Shamisen, ein Seiteninstrument angeboten.
Das Instrument hat 3 Seiten und man greift wie bei der Gitarre, nur dass es keine Stege gibt. Das Shamisen auf dem ich gespielt habe war ein über 100 Jahre altes Familienerbstück... Wenn ich da irgendwas verbockt hätte *grusel*
Nach einer Stunde konnte ich "alle meine Entchen" und "Kira Kira Hoshi" (Melodie von "Morgen kommt der Weihnachtsmann" oder "twinkle twinkle little star") mit der Lehrerin im Duett spielen. Was dann nicht so toll war, war das Aufstehen danach,weil ich das nach dem langen Sitzen im Seiza einfach nichtmehr hingekriegt habe...

Anschließend sind wir auf der Heimfahrt noch in ein Schifffahrts-Museum gegangen, das sich mit japanischen Holzschiffen und dem Bau derselben beschäftigt hat. Das, was da steht ist eins der letzten noch existierenden und liegt nurnoch auf dem Trocken-Dock.
Der Schiffs-Typ wurde für Handel mit Korea und China verwendet.
Der Museumswächter hat mich reingelassen, ohne dass ich bezahlen musste, nachdem ich mit meiner Alien-Card bewiesen hatte, dass ich Ausländer bin ^.^
Anschließend hat er mich noch in traditionelle Kleidung gesteckt und Fotos gemacht.
Ich fand es interessant, dass es wichtig ist, dass die Hände verdeckt sind. Dadurch wird dargestellt, dass ich zwar mit dem Schiff zu tun habe, aber reich genug bin um nicht zu Arbeiten.
Außerdem wurde mir noch ein schwarzes Haarreifähnliches Ding aufgesetzt, das man hier jetzt nicht so gut sieht.
Am 17.08.
bin ich, immernoch mit der Familie nach Iwakuni in der Nähe von Hiroshima gefahren.
Der Ort ist vor allem berühmt für seine Brücke, über die wir auch gelaufen sind.

Es hat mich ziemlich überrascht, als ich im nahegelegenen Museum auf einem uralten Wandschirm genau die Brücke gesehen habe. Sie wurde vor einiger Zeit restauriert.

Außerdem gab es im Museum (auf Japanisch) viele spannende Infos über japanische Kunst und Samurai. Jeder Samurai hatte sein eigenes Wappen auf der Fahne und auf  seinem Helm war sein Ziel bzw. seine Persönlichkeit abgebildet. Ein Helm besetzt mit Krabben-Scheren steht für großen Mut entgegen der Übermacht, weil sich die kleine Krabbe auf die Hinterbeine stellt und dem Gegner droht, egal wie groß er ist. Hasenohren stehen dafür, auf seine Untergebenen zu hören und allgemein ein guter Zuhörer zu sein, mit viel Feingefühl und Gespür.

Am 18.08.
bin ich früh morgens nach Hause zu meiner Gastfamilie zurückgekehrt und habe erstmal wieder den halben Tag mit Hausaufgaben verbracht,
 bevor ich mit Kaa-san und meiner ältesten Schwester, Chii-nee-chan (Nee-chan bedeutet ältere Schwester) zum Shoppen gefahren bin um eine Runde dem Stress zu entfliehen, der bei den ganzen Hausaufgaben und der Lernerei zu hause herrscht.
Ich glaube, man sieht ihr an, dass sie Fotografien genauso wenig mag wie ich.















 

 Das ist meins. Seit heute. Und damit gehe ich jetzt die Weltherrschaft an mich reißen. Nein... ich glaube das würde nicht funktionieren. Nicht mit einem Holz-Schwert.
Wir sind im Game-Center rumgelaufen,als ich das in einem der Ufo-Catcher (links) gesehen habe und unbedingt haben wollte. Chii-nee-chan ist ein Genie was diese Dinger angeht. Wir Austauschschüler haben schon bei der aller-einfachsten Art (links) reihenweise verloren. Für das Schwert musste man ein Plastikstäbchen mit dem Greifer umstoßen, damit das Gitter gelöst wird. Ab dem 4. Versuch von Chii haben sich im Hintergrund gaaaanz unauffällig einige Zuschauer und Angestellte des Ladens rumgetrieben.  Nach dem 6. versuch hatte sie es geschafft und mir das Teil geschenkt.
Jetzt frage ich mich nur noch, wie ich das exakt 99 cm lange Teil nach Deutschland kriegen soll. Wahrscheinlich muss ich es vorher mit spezial-Paket nach Deutschland schicken, weil es zu sehr nach Waffe aussiehtund zweitens auch noch aus Holz ist.

Mittwoch, 13. August 2014

Nachträgliches Bild meines Kanzashi... Das wird eigentlich nur zu Yukata getragen.

Am 06.08.
war der  Genbaku no Hi, der Tag, an dem sich der Fall von "Little Boy" über Hiroshima zum 64 Mal gejährt hat. Es hat in Strömen geregnet, aber trotzdem waren relativ viele Leute bei der Gedenkfeier, die um 8 Uhr früh im Friedens-Park begonnen hat (die Atombombe ist um 8:15 gefallen). Alle Hiroshimaer YFU-Austausch-Schüler sind hingegangen. Um das Museum standen überall Kinder, die Blumen verteilt haben. Dann haben einige wichtige Leute (unteranderem Abe) ein Gedenkrede gehalten und ein Lied wurde gesungen.
Danach gab es noch Angebote, wie Animations-Workshop und so. Wir sind zur Tee -Zeremonie gegangen. Auf dem Bild sind sie Süßigkeiten, die wir vorher bekommen haben. Das Blau-Weiße soll einen Vogel darstellen und das runde war mit Anko, einer süßen Paste aus roten Bohnen gefüllt. Danach war noch ein YFU-Meeting -was nicht wirklich zuträglich für meine Laune war- und wir haben unsere Blumen am Denkmal abgelegt. Anschließend sind die ATS noch gemeinsam durch die Einkaufsstraßen gebummelt.

Außerdem habe ich Sachen gepackt und kann es kaum erwarten morgen endlich nach Osaka aufzubrechen.

Am 07.08.
ging es endlich los. Für heute (wo wir (noch) nicht wegen Taifun Platschregen haben) ist USJ, Universal Studios Japan geplant.
USJ + Sommerferien + eine neue Welt (aka neue Attraktionen) = viele Leute, sehr viele Leute

Am Shinkansen-Bahnhof hat mich meine Japanische Gastschwester abgeholt, die in Deutschland einige Zeit bei uns gewohnt hat. Sie hat mir auch die Karte gekauft, aber sich geweigert mir den Preis zu nennen. Nachdem ich im Internet geguckt habe, weiß ich auch warum.  6 980 Yen = 51€

Als erstes haben wir uns an einer Achterbahn versucht (Ich bin vorher noch nie mit einer gefahren)- Wartezeit: angekündigte 70 Minuten, tatsächliche 25. Aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Azu hat vorsorglich noch eine App heruntergeladen auf der man die Wartezeiten nachschauen konnte.

Anschließend wollten wir zu uns die Attraktionen von Harry Potter anschauen, was aber beinahe an einer Wartezeit von 4 Stunden gescheitert ist. Wir haben uns ein Reservierungs-Ticketgeholt und konnten die 4 Stunden dann anderswo in Universal-City (Das heißt wirklich so und sieht auch so aus) verbringen.

Wir waren unter anderem in einem Spiderman 4D-Kino, wo man in einem Kurzfilm Spiderman beim Bekämpfen irgendwelcher Bösewichter gefolgt ist. Ich hab mich seeeehr erschreckt als ich einmal plötzlich Wasser ins Gesicht bekommen habe und beim Feuer kurz darauf dann auch echtes Feuer erwartet. Dummerweise wurde genau in dem Moment auch das Foto gemacht. Pech gehabt.

Azu mit unserem Mittagessen, Keule von irgendeinem Tier.

Wir haben das auf dem Jurassic Park-Gelände gegessen, während wir beobachtet haben wie kleine Kinder schreiend vor einem (elektrischen) Dinosaurier davongerannt sind. Der ist auch einmal in unsere Richtung gekommen, war er zu schnell wieder weg um ein Foto zu machen.

Im USJ waren wahrscheinlich mehr Ausländer als in ganz Hiroshima zusammen. Außerdem war es sehr warm hat aber glücklicherweise nicht geregnet.

Deshalb habe ich mich ziemlich gewundert warum Azu Regencapes für uns mitgenommen hatte, aber die waren bei den Attraktionen im Wasser tatsächlich ziemlich nützlich.


In Universal-City konnte man nach Themenbereichen sortiert auch Shoppen und es gab auch, abgesehen vom Preis, einige ganz normale Geschäfte. Das hier ist ein Laden von Amity Island aus dem Film "Jaws" oder auf deutsch  "der weiße Hai" den ich bis dahin nicht kannte, bei dessen Attraktion ich mich aber trotzdem mörderisch erschreckt habe.


Nach den meisten Attraktionen konnte man viel zu teure Fotos kaufen. Eins haben wir am Ende doch noch gekauft, das da links mit dem Killer-Hai von Amity Island.

Das Travel-TonyTonyChopper-Plüschtier hat Azu bei einem Spiel gewonnen, bei dem man Münzen auf Glas-Teller werfen musste, gewonnen. Meine Münzen sind (wenn ich denn mal getroffen habe) immer gleich wieder runtergehüpft.

Und danach (18.20) war unsere Warte-Zeit auch endlich um! Wir hatten uns vorher mit einer Schwedin unterhalten, die schon bei Harry Potter schauen war und sie meinte, dass es sich wegen zu langer Wartezeiten innerhalb der Welt für sie nicht wirklich gelohnt hat.



Auf dem Weg in die Harry Potter-Welt war es noch hell.
Und auf dem Weg sind wir am fliegenden Trabant von Rons Vater vorbeigekommen.
Und es gab einige Leute die gerne bei Ich-schieße-deine-und-du-meine-Fotos mitgemacht haben.
Das ist ein Foto von Hogsmead, vom Beginn einer Straße geschossen. Wie man sieht waren unglaublich viele Menschen unterwegs und es war ziemlich laut, wobei ich und Azu mit unserem Gekreische wohl wesentlich dazu beigetragen haben ^.^´

Ein Foto von einem Warnplakat vor Sirius Black. Leider habe ich es nicht geschafft, das Video hochzuladen, weil sich das Bild wirklich bewegt hat. Ein Bisschen gruselig war das schon.








 Der Eingang von Zonkos Scherzartikelladen in Hogsmead.
Wartezeit fürs Betreten: 60 Minuten
Schokofrösche und Barty Bots Bohnen ausverkauft.
Wir haben uns dagegen entschieden, evtl. geht Azu später nochmal hin und schickt mir dann einen Schokofrosch mit der Post ^.^





Das ist Butterbier! *Yuhuuuu* *würg*
Wir haben das wegen den Gläsern gekauft.
Bier ist nicht drin (jedenfalls kein Alkohol), aber jede Menge Butter.
Ich hab Azu einen Teil abgenommen, weil das Zeug nach 5 Schlucken wirklich nur noch süß geschmeckt hat, aber es war lustig.
Cosplayer vor den "3 Besen", einem Restaurant in Hogsmead.
Es gab einige Leute die beumhangt oder bemantelt rumgelaufen sind, am häufigsten natürlich Gryffindor.
Auch die Angestellten in Hogwarts waren angepasst gekleidet, wie sonst auch überall, z.B. hatten die JurassicPark-Leute Ranger-Kleidung an.
Im Zauberstab-Laden Olivanders habe ich für Azu nachträglich zum Geburtstag den Zauberstab von Ron gekauft.
Man konnte sich auch seinen eigenen Zauberstab raussuchen.
Hogwarts als es dunkel geworden ist. Wir haben rausgekriegt, dass man reingehen kann und auch die 100 Minuten Wartezeit waren da dann nichtmehr wirklich ein Problem.

Drinnen war es einfach toll! Wir sind an sprechenden Gemälden vorbeigelaufen oder haben der fetten Dame zugehört, wobei ich fast garnichts verstanden habe.
Dumbledore oder Harry, Ron und Hermine 3D-Versionen sind durch (abgesperrte) Räume gelaufen.
Azu und ich haben uns wegen jedem kleinen Bisschen gefreut und gequietscht.
In Gängen von Hogwarts, später mussten wir leider sämtliches Gepäck wegschließen, einschließlich Kameras, Handys usw.
In der großen Halle hat dann die eigentliche Aktion gestartet, eine Mischung aus 4D-Kino, Achterbahn und Räumen in denen Dementorenpuppen waren oder ähnliches.
Vorher gab es Warnungen und manche wurden auch vorher nochmal danach gefragt, ob sie Herzfehler, Alkohol getrunken usw. haben.
9 Uhr hat das USJ leider zugemacht und wir haben eine Schüler-Austausch-Freundin von Azu abgeholt und sind nach Hause gefahren.



Am 08.08.
haben wir wegen angesagtem regen den Plan geändert und sind in Osaka in den Arkaden shoppen gegangen.
Links ist einer der bekanntesten Foto-Punkte von Osaka und Azu und Megu waren der Meinung, wir müssen da deshalb unbedingt ein Foto machen.

Außerdem waren wir noch auf dem Sky-Building.













Am 09.08.
hat es wieder geregnet (Ich mag keine Taifune) und wir sind nachmittags ins Kino gegangen und anschließend zum Kaiten-Sushi. Ich habe mir Transformers-lost Way angesehen, Azu Maleficient und Azus Vater noch etwas anderes.
Außerdem waren wir in einem Laden namens "Village Vainguard" wo es Beispielsweise, Bücher von Nitzsche, Haribo oder eben Figuren von WV Beetle gab bunt gemixt mit HelloKitty und anderem Ramsch.

Am 10.08.
sind wir in Nara auf ein Matsuri (öffentliche Feste zu verschiedenen Anlässen) gegangen.
Häufig gehen Mädchen und manchmal auch Junge Männer im Yukata hin. Ich hatte meinen nicht mitgenommen und habe deshalb einen von Azus Familie geliehen bekommen. Eingekleidet und frisiert sind wir als erstes etwas in Naras Park rumgelaufen.


Nara ist unter anderem für seine Rehe bekannt, die in den Parks und auf den Wiesen rumlaufen.
Wir haben ein paar Shika-Senbe, Rehfutter, gekauft, was im Nachhinnein keine so gute Idee war. Hier ein paar Videos was dann passiert:

http://kotaku.com/even-the-deer-are-polite-in-japan-youre-kidding-rig-1200442248

Danach sind wir, sobald wir in die Nähe von Rehen gekommen sind, schon mal Vorsichtshalber mit erhobenen Händen gelaufen.






Der Daibutsu (große Buddha) von Nara. Der Buddha selbst ist 15 Meter hoch. In der Schreinhalle wurden außerdem noch Talismane und ähnliches verkauft.
Azu und ich haben uns unsere Zukunft vorraussagen lassen. Es gibt eine Box, die man schüttelt und aus einem Loch dann ein Stäbchen zieht, auf welchem die Nummer steht, die dein Zettel hat. Ich hatte "gemessenes Glück", da stand z.B:
Krankheit: du wirst vollständig gesund, aber es wird sehr lange dauern
Handel: Du wirst spät Profit machen
Reise (das fand ich interessant): Du wirst glücklich sein, wohin auch immer du gehst.
Jemand, auf den du wartest: Verspätet sich oder kommt nicht
etwas Verlorenes: findest du nicht wieder (wo ist meine (Ersatz-)Kamera-Speicherkarte?!)
Zum Teil traf es tatsächlich zu. ^.^´
Nara (Japans erste Hauptstadt)  hat seinen eigenen Superhelden, den wir auf dem Eingangsplatz des Matsuri getroffen haben.









Der Beginn des Licht-Festes, als Volunteers schon die ersten Lichtwiesen angezündet hatten.








Ein Lichterfluss an dem wir später vorbeigekommen sind. Es gab verschiedene Arten, wie mit den Laternen gearbeitet wurde, z.B. wurden Statt weißen rote oder grüne Laternen genommen oder mit anderen Laternen Bäume von unten angestrahlt und an manchen Plätzen gab es Musik. Auf kleinen Sträßchen wurde man so geleitet, dass man genau das gesehen hat, was dargestellt werden sollte.





Ein Pavillon der auf dem Wasser zu schweben schien. Man konnte auf dem See mit einem Paddelboot fahren, aber leider waren alle besetzt.
Am Ende hatte ich mir die Füße ziemlich übel wundgelaufen, weil man zu Yukata zwar andere Schuhe, aber ja keine Socken anzieht... Aber es hat sich gelohnt.






Am 11.08.
ging es nach Kyoto. Als erstes habe ich eine so genannte Maiko Henshin gemacht, mich also als traditionelle Künstlerin ankleiden lassen und danach ein Fotoshooting und ich bin am Ende noch mit einer Riksha gefahren. Wer Fotos sehen will fragt mich bitte per e-mail, ich möchte die nicht einfch so hochladen.
 Danach haben wir uns den Kyomizu-dera, einen der bekanntesten Tempel Japans angeschaut. Auf dem Bild links ist das Eingangs-Tor.

Anschließend haben wir  in einem Ochayasan (Eine Art Tee-Stand mit überdachten Sitzgelegenheiten, bei dem es auch traditionelle Süßigkeiten gibt) haltgemacht und uns ausgeruht, bevor wir noch einen Schrein angeschaut haben, Mitbringsel für meine Gastfamilie gekauft und dann nach Nara zurückgefahren sind.





Am 12.08.
bin ich noch mit Azu zu ihrer Uni gefahren, wo sie Deutsch studiert.
Die Bücher die da in der Bibliothek standen waren selbst für mich nicht einfach zu verstehen und ich frage mich, wie ein Japanischer Student deutschsprachige Bücher über Linguistik oder Mittelhochdeutsch verstehen soll.
Danach hat mich Azu mit einem ihrer Kommilitonen zusammen zum Bahnhof gebracht und ich bin nach Hause zurückgefahren.

Montag, 4. August 2014



Am 28.07.
habe ich mit Kaa-san für meine "Alien-Card" ein Foto machen lassen und sie erneuert.
Die Karte ist notwendig, wenn man Ausländer ist (der länger hier lebt) und es wird geraten, sie immer mit sich rumzutragen, weil man sonst verhaftet werden könnte *grusel*
Meine ist für ein Jahr für Schüler und Studenten gedacht. Wenn man hier arbeiten will, wird es schwieriger.

Am  29.07.
Den Yukata habe ich von einer Lehrerin meiner neuen Schule geschenkt bekommen... Und ich wusste nicht, wie ich höflich ablehne.

Alle geben sich total viel Mühe dabei, mir die Nervosität vor der neuen Schule zu nehmen.
In der Sanjou-Koukou, einer privaten Mädchenschule, möchte ich, da es kein Kendo gibt, dem Kyudo-Klub beitreten (japanisches Bogeschießen).

 Die Regeln der Sanjou sind fürchterlich streng...
Jede Art von Make-Up und Schmuck (am Körper) ist verboten, man darf nicht alleine zum Purikura, Karaoke oder Game-Center (der harmlosen Variante), sondern es muss immer ein Erwachsener dabei sein... ^.T" und man soll nach Schule und Club sofort nach Hause, weil es sonst zu spät wird.








Am 30.07.
mal etwas über japanische Socken und MakeUp. Wir haben ja Schuhlsocken und Vorschriften, wie die zu tragen sind, aber es gibt eine enorme Anzahl an Socken. In jedem Einkaufszentrum gibt es mindestens einen (meistens wesentlich mehr) Laden, der nur Socken verkauft. Die Socken sind unglaublich einfallsreich. Da ich neue Socken "brauchte", habe ich von meiner Gast-Mutti z.B. ein Paar mit zierlichen Prinzessinen-Bildchen geschenkt, das zur Hälfte aus tüllartigem Stoff ist.

Genauso ist MakeUp in den Schulen verboten, aber es gibt unglaubliche Mengen davon überall zu kaufen. Was ich wirklich seltsam finde, sind die Klebestreifen oder Tuben mit Kleber, der die Augenlieder zusammenklebt, damit die Augen größer wirken. Leider gibt es aber manche Sachen nicht, die ich für notwendig erachte, wie z.B. Nagelfeile oder ähnliches. Es gibt Nagelfeilen, aber die sind aus Pappe (wortwörtlich) T.T...

Am 01.08.
habe ich mit Akane einen Kanzashi für meinen Yukata gekauft. Kanzashi ist Haarschmuck der traditionell zu Yukata und Kimono getragen wird. Mein Kanzashi ist eine große schwarze Stoffblume mit Schmuckbändern. Wahrscheinlich kann ich sie nur zum Yukata tragen, aber naja... Es war eine gute Ausrede um Shoppen zu gehen.

Außerdem habe ich abends bei der Karaoke-Gruppe von O-baa-chan vorbeigeschaut.
Ich wurde den meisten älteren Damen der Nachbarschaft schon vorher vorgestellt... was ich ziemlich gruselig fand. Eine hat mich beinahe angesprungen ^.^"...
Die Gruppe singt Enka, "japanische Schlager", die hier den gleichen Status haben wie Schlager in Deutschland, zumindest bei der jüngeren Generation. Aber eigentlich klang es (für meine Ohren ^.^) garnicht so schlimm, wie einige immer behaupten.
Ich habe in meiner Playlist (Blog-Kopfzeile) mal den auf die Nummer 14 gesetzt, den ich beim Karaoke gehört habe.

Außerdem gab es heute Nacht ein Erdbeben, welches ich aber (wieder mal -.-´) verschlafen habe...

Am 03.08.


war eigentlich eine Barbecue geplant, aber wegen einem Taifun vor Okinawa regnet es mal wieder und wir (Kaasan, eine andere ATS, ihre Klassen-Kammeradin und ihre Mutter und ich) sind stattdessen ins Kino gegangen. Der Film "Maleficent" ist (glaube ich) eine Adaption von Dornröschen und ich fand ihn super.

Es war auch schön, sich mal mit einer anderen ATS auszutauschen und zu hören, was sie so zu erzählen hat.




Abends waren wir dann Yakiniku (gegrilltes Fleisch) essen. In Japan haben sich die meisten Restaurants auf ein Gericht und seine Variationen konzentriert, wie z.B: Okonomiyaki oder Yakiniku. Es gab Nischen mit halbhohen Tischen und Sitzkissen, aber keine Stühle. Wir haben uns einfach im Schneidersitz hingesetzt, weil das lange Knien auch für die Japaner ganzschön unangenehm werden kann. Dann haben wir verschiedene Arten Fleisch bestellt (natürlich auch Getränke und Reis) und haben angefangen in der Mitte des Tisches auf einem runden Rost zu grillen.

Das war mal ein Tag, an dem ich keine Hausaufgaben gemacht habe. In Japan scheinen die Sommerferien hauptsächlich dafür gedacht zu sein, Hausaufgaben zu machen.
Ich mache täglich Kumon und lerne im Japanisch-Buch, aaaaaaber ich habe auchnoch 120 Seiten Mathe-Hausaufgaben. Die ich natürlich mit großer Freude mindestens 3 Stunden am Tag erfülle... T.T
Die anderen Schüler haben nicht so viele Mathe-HAs aber es gibt ja noch viele andere Fächer. Meine Gastschwester macht genauso viele Hausaufgaben wie ich und die andere lernt ohne Pause (fast) für die Uni.