Freitag, 5. Dezember 2014

Am 6.11.
wird es langsam kälter (sehr langsam).
Japanische Häuser sind für den Sommer gebaut, das heißt dann, dass ich im Winter mit Jacke im Haus sitze.
Glücklicherweise habe ich eine Klima-Anlage im Zimmer, die auch ein Bisschen als Heizung hilft.
Außerdem hilft gegen die kälte immer, dass es abends täglich ein warmes Bad gibt. Japanische Badewannen sind normalerweise nur etwa einen Meter lang, aber dafür bis hoch mit heißem Wasser gefüllt, dass man bei Bedarf noch aufwärmen kann. Es ist richtig schade, dass wir sowas in Deutschland nicht haben. Uns ist es warscheinlich einfach zu anstrengend vorher noch zu duschen.
Außerdem fangen die meisten Japaner im Winter an gefütterte Frottee-Schlafanzüge zu tragen. Ich habe davon jetzt auch 2 Stück und die sind wärmer als wenn ich 4 Schichten Schuluniform trage. Am liebsten würde ich den garnicht mehr ausziehen.

Am 8.11.
ist mir aufgefallen, dass hier auch langsam das Weihnachtsschmücken los geht. Weihnachten wird in japan aus 2 Gründen begangen.
1) Geld. Man kann das gleiche kaufen wie sonst, aber um 10% teurer, weil eine rote Schleife dran ist.
2) In Japan ist Weihnachten ein Pärchen-Fest, das man normalerweise nicht mit der Familie verbringt.
An Stelle von unserem Weihnachten tritt hier Neujahr, das mit Familie auch 2-3 Tage begangen wird.
In meiner Familie ist es brauch, zu der Zeit in ein Onsen, eine heiße Quelle mit Hotel zu fahren. Ich bin schon total aufgeregt, das war eine der Sachen, die ich in Japan unbedingt erleben wollte.

Am 11.11.
hatte die Japanische Süßigkeiten-Industrie mal wieder eine geniale Idee. Der 11.11. besteht ja nur aus"Stäblchen" und deshalb dachte sich Glico, die Firma, die "Pocky" herstellt, das doch mal ausnutzen zu können.
In Deutschland ist die Süßigkeit unter dem Namen "Mikado" bekannt und es gibt sie nur in einer von Japans unzähligen Geschmacksrichtungen.
Naja, jedenfalls ist heute "Pocky no Hi" und alle verschenken Packungen von diesen Süßigkeiten. Ich wüsste gerde mal wie viel Glico heute verdient hat.







Am 12.11.
ist Haha mit mir einkaufen gegangen und mir ist etwas passiert was ich mir vorher noch nichteinmal ansatzweise vorstellen konnte.
Die Butter war komplett ausverkauft. In ganz Hiroshima. Meine Mutter hat einen Anruf von einer Freundin bekommen, die auch schon einige Läden abgeklappert hatte. Wir konnten gerade noch ein 200g-Stück für umgerechnet 3 Euro bekommen und die Leute an der Kasse haben auch schon mit geschaut, dass ja niemand mehr als 1 Stück kauft. Der Grund dafür ist, dass es im Sommer so viele Taifune gab und es viel geregnet hat, so dass die Kühe nicht nach draussen konnten. Keine Milch --> Keine Butter. Trotzdem habe ich noch etwa eine Stunde gebraucht bis ich mir das so ungefähr vorstellen konnte. Ich glaube, in Deutschland wäre ein Butter-Ausverkauf eine Katastrophe.

Am 13.11.
war Koch-Unterricht mit unseren Sempais (Schüler aus höheren Klassen, immer schön höflich sein).
Wir haben Chinesisch gekocht. Das braune ganz links sind Gyoza, ähnlich wie Pelmeni, gefüllte Teigtaschen, allerdings vegetarisch und nur mit sehr dünnem Mantel, dan gab es noch Niku-Man, eine Art Hefe-Kloß mit Fleischfüllung, Mais-Ei-Suppe und ein Gericht mit Tofu und Mehl, dass nach garnichts geschmeckt hat und Pudding mir grünem Tee-Geschmack und süßer Bohnen-Paste. Im Großen und ganzen war es ganz lustig, nur die Anleitung war fürchterlich schwer zu verstehen und so hatte dann beispielsweise unser Pudding einfach keinen Zucker. Es ist halt einfach anstrengend, die ganzen Kanji zu lesen.

Ich entsschuldige mich erstmal für die Rechtschreib-Fehler und dafür, dass ich so fürchterlich spät dran bin mit dem schreiben, aber ich bin unglaublich beschäftigt.

2 Kommentare:

  1. Oh da bin ich mal gespannt wie das Onsen wird.^^
    Aber noch Tokio kommst du nicht nochmal oder?

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    1. Jepp, ich bin auch schon gespannt.
      Nach Tokio komm ich nicht, nur einmal zum Flughafen in Narita.

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